Warst du schon mal im Flow? Du hast alles um dich herum vergessen, weil du voll in deiner Tätigkeit aufgegangen bist. Bestimmt. Als du selbst noch ein Kind warst und gespielt hast. Vielleicht bist du es beim Sport oder bei deinem Hobby. Aber hast du auch schon mal im Flow gearbeitet?
Eine spannende Frage, der auch die Forschung seit vielen Jahren nachgeht. Was du in diesem Artikel erfährst:
- Woran erkennst du einen Flow-Zustand?
- Wie kannst du diesen Zustand höchster Leistungsfähigkeit in deinen Berufsalltag bringen?
- Wie kannst du dein Team dabei unterstützen, ihn zu erreichen?
Was ist Flow?
Der Flow (englisch für Fluss, Fließen) ist ein rauschartiger Zustand höchster Leistungsfähigkeit. Im Flow ist man vollkommen fokussiert auf die eine vorliegende Aufgabe. Sei es, ein Bild zu malen, eine Gleichung zu lösen oder auch einen Berg zu erklimmen. Die Tätigkeit geht mühelos von der Hand. Fast wie von selbst. Man ist vollkommen im Hier und Jetzt und genießt den Prozess, es gibt keine Gedanken ans Scheitern, an spätere Erledigungen oder andere Ablenkungen. Und während man ‚flowt‘, verändert sich das Zeitgefühl: ein paar Minuten können wie Stunden erscheinen, und mehrere Stunden können sich anfühlen wie eine Handvoll Minuten.
Klingt irgendwie magisch? Absolut. Es geschieht aber tatsächlich. Und es hat den Effekt, dass wir zu Höchstleistungen imstande sind, die unseren Horizont erweitern. Ich finde, wir sollten im Arbeitsalltag viel öfter im Flow sein. Aber wie kann das gelingen?
Was braucht man für einen Flow?
Ein Flow-Zustand entsteht dann, wenn drei Faktoren im optimalen Dreiklang sind: die Aufgabe, deine Fähigkeiten und die Umgebung. Zunächst muss das Verhältnis von Anforderung und Fähigkeit stimmen. Hohe Anforderungen und hohe eigenen Fähigkeiten begünstigen den Flow. Sind die Anforderungen höher als die Fähigkeiten, kann dies zu Überforderung führen. Sind die Fähigkeiten aber höher, kann sich schnell Langeweile einstellen.
Weitere erforderliche Punkte: Ziele sollten klar definiert sein. Die Person sollte ein direktes Feedback über die eigene Leistung erlangen. Denn das ermöglicht ein kontinuierliches Hinarbeiten auf das gewünschte Ergebnis. Und ganz wichtig: Konzentration. Sowohl die Umgebung als auch die eigene Aufmerksamkeit sollte ausschließlich den Fokus auf die eine vorliegende Aufgabe ermöglichen.
Zusammengefasst müssen also vier Voraussetzungen erfüllt sein:
- Balance von Anforderung und Fähigkeiten
- Klare Ziele
- Direktes Feedback
- Konzentration
Tätigkeiten, die dir Freude bereiten fördern einen Flow-Zustand besonders gut. Denn dann lässt du dich voll und ganz auf den Weg ein, ohne ans Ziel zu denken. Überleg mal, was sind typische Flow-Aktivitäten in deinem Leben?
So förderst du den Flow bei dir und bei deinem Team?
Ein Flow lässt sich nicht erzwingen. Jeder Gedanke daran, ich muss in den Flow gelangen, blockiert das freie Fließen. Was du aber tun kannst, ist, einen Flow ermöglichen. Dann kommt er meist von ganz allein. Also sehen wir uns mal an, wie wir dem Flow den Weg bereiten können:
Erledige eine Aufgabe, die du magst. So, wie du es als angenehm empfindest. Fühl dich wohl dabei! Prima, erledigt! Jetzt mach es einfach. Traue dir einfach mal eine herausfordernde Aufgabe zu. Sie soll deine Fähigkeiten testen und weiter ausbauen. Definiere, was genau zu tun ist. Welche Schritte führen dich zum Ziel? Dann folge dem Prozess.
Achte unbedingt darauf, dass deine Umgebung deine Konzentration fördert. Zum Beispiel mit diesen Tipps:
- Schließe die Tür ab („Bitte nicht stören“).
- Stelle Benachrichtigungen und Klingeltöne auf stumm.
- Logge dich aus deinen Accounts aus.
- Nutze einen Werbeblocker.
- Nutze den „nicht stören“-Modus.
- Räume alles weg, was nichts mit dieser Aufgabe zu tun hat. So hältst du die visuelle Ablenkung gering.
- Bearbeite nur diese eine Sache (kein Multitasking!).
- Vielleicht hilft dir Musik. Vielleicht möchtest du aber auch vollkommene Ruhe.
- Was fördert deine Konzentration noch?
Fange klein an: Probiere es erst einmal mit einem Hobby aus, das du liebst. Deine Erkenntnisse kannst du später auf deine anderen Aufgaben übertragen. Übung macht den Meister. Regelmäßiges Üben verbessert deine Fähigkeit, dich zu konzentrieren!
Denke immer daran: Ein Flow lässt sich nicht mit Zwang festhalten. Genau wie ein nasses Stück Seife. Greifst du zu fest zu, flutscht die Seife aus deiner Hand. Also bleib locker, der Flow DARF kommen.
Probiere es aus. Gestalte für dich oder mit deinem Team zusammen die perfekte Flow-Umgebung.