Oder wie die Kommunikation auf die Personalsuche Einfluss nimmt.
„Man kann nicht NICHT kommunizieren.“ Ob wir etwas sagen oder nicht, wie wir dastehen, wie wir gestikulieren, ob wir laut oder leise sind, ob wir deutlich sprechen oder besonders ausführlich – wir senden Botschaften auf unterschiedliche Art und Weise. Wie sie bei unserem Gegenüber ankommen, hängt wiederum von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel passt unsere Körpersprache zu dem Gesagten? Oder ist das Gesagte auch das Gemeinte?
Jaja, die Sache mit der Kommunikation ist ein schwieriges Ding. Deswegen wollen wir uns hier auf die Sprache der Arbeitgebermarke fokussieren. Ob Fachkräftemangel hin oder her, ob es die Generation Z gibt oder nicht, Unternehmen brauchen die passenden Leute. Und Leute brauchen die passenden Unternehmen. Für einen ‘Match‘ scheitert es manchmal an ganz einfachen Dingen.
Auf der Website wird ein Hund als Mitarbeiter des Jahres gezeigt oder der Tischkicker als entscheidendes Highlight im Pausenraum angepriesen. Gesucht wird der junge Manager (ja, DER), der erfahren ist wie ein alter Hase und Teil des Teams werden will. Natürlich in Vollzeit. Ein paar englische Begriffe dazu, fancy klingende Abkürzungen nicht vergessen, fertig ist die hippe Stellenanzeige. So ist es, wenn das Unternehmen mit einer angesagten Agentur arbeitet. Dann heißt es: Na klar machen wir Employer Branding.
Ein paar Fakten, worauf es in der Kommunikation ankommt:
Mit wem kommunizieren wir?
Employer Branding meint den Aufbau einer Arbeitgebermarke. Das heißt, wir versuchen die Unternehmensmarke positiv als Arbeitgeber aufzuladen. Die Zielgruppe besteht aus den Menschen, die für das Unternehmen arbeiten und auch in Zukunft arbeiten sollen. Homogen ist hier gar nichts. Jeder hat einen anderen Hintergrund, verschiedene Lebensphasen, also auch verschiedene Bedürfnisse. Lassen Sie uns die Zielgruppe einfachheitshalber in drei Kategorien einteilen.
- Erste Kategorie: Menschen, die bereits im Unternehmen arbeiten.
- Zweite Kategorie: Menschen, die sich bewerben.
- Dritte Kategorie: Menschen, deren Qualifikation perfekt passt, das Unternehmen aber gar nicht kennen.
Wo kommunizieren wir?
Jede der drei Gruppen hat einen anderen Zugang zum Unternehmen. Die Gruppe, die unter die dritte Kategorie fällt, hat gar keinen. Es muss also erst einer geschaffen werden. Die ersten beiden sprechen wir bereits an. Intranet, Inhouse-Magazin, Aushänge, Beschilderung, Angebote, Führungskräfte, Mitarbeitergespräche, usw. – das betrifft vor allem die Menschen im Unternehmen. Der Kennenlern- und Bewerbungsprozess sieht anders aus. Hier ist die externe Kommunikation relevant. Website, Karriereseite, Messen, Broschüren, Social Media, Personalabteilung, Begrüßung und Onboardingprozess gehören dazu. Wie anfangs erwähnt: Wir können nicht nicht kommunizieren. Wir können aber steuern, wie und wo wir kommunizieren.
Wie kommunizieren wir?
Zu häufig noch sehen wir Webauftritte, die ganz nüchtern Produkt und Fakten nennen, das Management Board vorstellen (Wetten, dass: dunkler Anzug, verschränkte Arme?) und den Karriereteil nur am Rande erwähnen. Unternehmen, die sich bereits mit dem Thema Arbeitgebermarke und Employer Branding beschäftigen, kratzen meist nur an der Oberfläche. Es gibt nur wenige, die den Menschen als zentralen Kommunikationsschlüssel sehen.
Deswegen reden wir bei Synergie Kompass von Employer Design, weil wir eine ehrliche Arbeitgebermarke nur ZUSAMMEN mit den Menschen gestalten können. Dazu mehr in dem Artikel: https://cooler-arbeitgeber-sein.de/2024/04/10/employer-branding/.
Es reicht auch nicht, die Art und Weise der geschriebenen Ansprache zu ändern. Komm, wir sind jetzt alle mal per Du. Schon sind wir jung und dynamisch? Nein. Der Markt hat sich geändert, hin zu einem Bewerbermarkt. Fachkräfte mit passenden Qualifikationen und die Talente von morgen gucken ganz genau hin. Sie kennen ihren Wert. Sie wollen Wertschätzung. Spätestens jetzt müssen wir auf das Wie in unserer Kommunikation ganz besonders achten. Andere Bedürfnisse, andere Herausforderungen. Denen müssen wir begegnen. Und zwar ehrlich. „Außen hui, innen pfui“ bringt niemandem etwas. Wir brauchen ehrliche Emotionen und das auch schon im Text. Wenn der Empfänger eine Bauchentscheidung trifft, haben wir als Absender schon viel gewonnen. Der Ton macht die Musik, egal, wo und mit wem wir kommunizieren. Den richtigen Ton aber zu treffen, geht nur, wenn das Gesagte mit dem Gelebten übereinstimmt.